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Ein kleines Tagebuch über die Beobachtungen, die ich machen konnte.

DeepSky Nächte 1.-2.08.13

Vom 1.-3. August war seit langem nochmal schönes Wetter. Gut, es war schon öfters schönes Wetter seit dem letzten Update, aber ich muss ja auch Zeit haben, um die ganze Nacht draußen zu stehen. Da die Planeten erst sehr spät aufgehen und an meinem Beobachtungsort leider erst dann sichtbar werden, wenn es dämmert, habe ich mich nochmal der DeepSky Photographie zugewant.

Leider musste ich am ersten Abend mit sehr hohem ISO (6400) fotografieren, da die Nachführung nicht das tun wollte, wofür ich sie angeschafft hatte. Das lag, wie sich am zweiten Abend herausstellte, an der Ausrichtung zum Himmelsnordpol. Es ist eben doch besser sich dafür genügend Zeit zu lassen. Am zweiten Abend konnte ich dann Serienaufnahmen mit ISO (800) machen und diese anschließend mit entsprechender Software (z.B. DeepSky Stacker) stacken und bearbeiten.

Alle Bilder, die ein starkes Rauschen aufweißen sind vom ersten Abend und die, die etwa besser ausschauen, vom zweiten. Aber was genau sehen wir hier?

Das erste Bild (links) stellt die Whirlpool-Galaxie dar. Sollte das Geld irgendwann für einen Umbau meiner DSLR und ein paar Filter reichen, wird sie mit Sicherheit noch öfter hier zu sehen sein.

Das zweite Bild (rechts) ist der Trifid-Nebel. Das hat erstmal nichts mit den Menschen fressenden Pflanzen „Triffids“ aus „The Day of the Triffids“ von John Wyndham zu tun, sondern kommt aus dem lateinischen und heiß schlicht „dreigeteilt“.
whirlpool Trifid Nebel

Das dritte Bild (links) zeigt den Ringnebel. Er ist ein planetarischer Nebel, d.h. er ist der Überrest eines Sterns

Das vierte Bild (rechts) zeigt den Irisnebel, auch hier gilt, ist das Geld für oben genannte Dinge da, gibt es mehr von ihm.

Ringnebel Bild mit den eingebetteten Einstellungen speichern.

Das fünfte Bild (links) zeigt … ja, was den? Hier muss ich gestehen, habe ich den dümmsten Fehler gemacht, den man machen kann, ich habe mir nicht notier, was ich fotografiert habe. Trotzdem ein schöner Nebel. Nach Recherchen hat sich ergeben, dass es sich vermutlich um den Omeganebel (M17) handelt.

Das sechte Bild (rechts) zeigt den Hantelnebel. Wie immer türkies und rot. Auch hier werden Filter und umgebaute DSLR sicher noch ein paar Details mehr herausholen können.

IMG_3596 Hantelnebel

Das siebte Bild (links) zeigt die Blackeye-Galaxie. Die Dunkelwolke, die zu dem Erscheinungsbild eines Auges führt, stammt vermutlich aus einer Verschmelzung mit einer kleineren sehr staubhaltigen Galaxie.

Das achte Bild (rechts) zeigt einen Klassiker, die Andromeda, unsere Nachbargalaxie, die irgendwann in unsere hineinstürzen wird.

Blackeye-Galaxie Andromeda

Das neunte (letztes) Bild zeigt den Adlernebel

Adlernebel

Orion Nebel und Jupiter

Heute hatte ich seit langem noch einmal die Chance, das Teleskop aufzustellen. Ich wurde jedoch durch Wolken und Kälte (-7°) dazu gezwungen, es nach ca. 2 Stunden wieder ein zupacken. Während der 2 Stunden ist mir aber diese Aufnahme des Orion-Nebel gelungen. Leider nicht ganz im Fokus.

Da er gerade hoch am Himmel steht, habe ich auch erneut versucht, eine gute Aufnahme von Jupiter zu machen. Wie bereits in einem früheren Post beschrieben, mache ich dazu eine kurze Videosequenz, deren Einzelbilder ich dann mit einer Software stacke. Leider war das Seeing sehr stark, sodass von den 2825 Bildern nur ca. 700 zum stacken geeignet waren. Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen, auch wenn es besser geht.

Roter Mondaufgang

Der Mond

Auch Bilder vom Mond werden durch das Stacken deutlich schärfer und detailreicher.

Photografie durch Okulare

Bis jetzt konnte ich meine Kamera nur direkt an das Teleskop stecken, oder versuchen, die Kamera freihändig an das Okluar zu halten, um Bilder mit einer höheren Vergrößerung zu machen, was aber immer nur zu unscharfen und verwackelten Bildern geführt hat. Die Lösung des Problems war ein Adapter, in den man das Okular hineinstecken und anschließend die Kamera aufstecken kann. Mit diesem Adapter und der bereits beschriebenen Imagestack Methode ist mir dann folgendes Photo vom Saturn gelungen:

Bildbearbeitung

Die ersten Photos waren gemacht, doch wie bekomme ich bessere, schärfere Bilder hin? Nach kurzer Suche im Internet stellte sich heraus, dass es folgende zwei Probleme zu beheben gab. Das Seeing und die Bewegung der Objekte. Unter Seeing versteht man den Verzerrungseffekt, der entsteht, wenn sich unterschiedlich warme Luftmassen vermischen, man kennt das vom Flimmern über dem Asphalt an heißen Sommertagen. An der Bewegung der Erde und der Planeten kann ich mit meinen Mitteln nichts ändern, dazu bedarf es einer Nachführung, die nicht ganz billig ist. Was ich jedoch „minimieren“ kann, ist das Seeing, indem ich statt eines einzelnen Photos ein kurzes Video aufnehme. Was das bringen soll? Ganz einfach, anstatt nur 1 Bild aufzunehmen, nehme ich jetzt pro Sekunde ca 25-30 Bilder auf, die ich im Anschluß von einer Software analysieren lassen kann. Ich will hier nicht zu tief in die Benutzung der Software eingehen, was man aber wissen sollte ist, dass die Software unscharfe, also Bilder mit starkem Seeing, aussortieren und die restlichen Bilder übereinander legen, also stacken, kann. Das Resultat kann sich dann schon eher sehen lassen.

Links einfache Aufnahme, rechts gestackte Videoaufnahme.

Saturn

Bei den ersten Versuchen einen unserer Nachbarn im Sonnensystem zu photographieren, stellte ich erstaunt fest, wie schnell sie sich bewegen. Wobei der größte Teil der Bewegung nicht von den Planeten, sondern von der Erdrotation herührt. Diese doch relativ schnelle Bewegung macht es natürlich relativ schwer ein Photo zu machen, da man aufgrund der geringen Leuchtstärk eine doch relativ lange Belichtungszeit braucht. Worin das endet kann man an folgendem Bild sehen, welches ich mit einem einfachen 250mm Objektiv (DSLR) gemacht habe.

Belichtungszeit: 47 Sek
ISO: 800

Wie man sehen kann, sind Sterne keine Punkte mehr, sondern kleine Striche, was wie ich finde, die Rotation der Erde schon gut verdeutlicht.

Der helle Streifen, der aussieht als wären schwarze Wolken davor ist ein Teil der Milchstraße. Die dunklen Wolken sind riesige Gas- und Staubnebel, die das Licht der  dahinter- liegenden Sterne verdecken.

Aber zurück zu den Planeten, eines der ersten Photos, die ich geschossen habe, ist folgendes:

Das Bild ist stark bearbeitet und auch nur ein winziger Ausschnitt vom ganzen. Wegen der oben genannten Bewegung musste ich eine kurze Belichtungszeit wählen und das Bild im Ansschluß digital aufhellen und nachschärfen. Auf der einen Seite war ich begeistert, dass es funktioniert hat, auf der anderen Seite aber auch ein wenig enttäucht, dass die Qualität doch recht mies war.

Photographie

Nachdem ich den Mond ausführlich begutachtet hatte und mich auch weiter im Sonnensystem umgeschaut hatte, wobei Jupiter und Saturn sehr dankbare Objekte sind, da sie aufgrund ihrer Leuchtstärke sehr leicht zu finden sind, hatte ich den Wunsch die beobachteten Objekte auch zu photographieren. Also fix ins Internet und einige Berichte anderer Hobbyastronomen durchlesen. Nach ein paar Tagen war dann auch schon der Adapter da, jetzt musste nur noch die DSLR meiner Mutter herhalten und nach einigen Tests ist dann folgendes Bild entstanden.

Ersten Schritte

Nachdem ich das Teleskop ausgepackt und die Rockerbox zusammen gebaut hatte, musste ich nur noch auf schönes Nachtwetter warten. Als absoluter Neuling in der Astronomie war das erste Objekt natürlich das am einfachsten zu findende, der Mond. Jeder glaubt ihn zu kennen, da er ja mit bloßem Auge recht gut zu sehen ist, doch ich war erstaunt, welche Details  durch das Okular zu sehen waren. Im laufe der Tage habe ich dann auch relativ schnell festgestellt, dass der Mond nicht bei Vollmond am besten zu beobachten ist, sondern in der Sichel oder bei Halbmond.